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Wildbienen in der Schweiz

Nebst der Honigbiene, die wir alle kennen, gibt es in der Schweiz auch rund 600 verschiedene Wildbienenarten. Ihr Lebensraum gerät jedoch immer stärker in Bedrängnis, weshalb heutzutage zwischen 40 und 50 Prozent dieser Arten vom Aussterben bedroht sind.

Honigbienen werden in Bienenstöcken gehalten, produzieren Honig und gelten deshalb als Nutztiere. Wildbienen hingegen leben – wie es der Name schon sagt – in der freien Wildbahn und sind nicht auf den Menschen angewiesen. Unsere Gesellschaft ist aber umgekehrt stark abhängig von einem gesunden Wildbienenbestand, zum Beispiel für unsere Nahrungsmittelproduktion. Im Gegensatz zu Honigbienen, die ihren Stock erst ab ca. zehn Grad verlassen, sind die Wildbienen nämlich schon bei tieferen Temperaturen und auch bei schlechtem Wetter unterwegs auf der Suche nach Nektar und Pollen. So bestäuben sie bereits im Frühjahr ab Temperaturen von vier Grad gewisse Pflanzen auf ihrer Nahrungssuche.

Weltweit sind schätzungsweise zwischen 20'000 und 30'000 Wildbienenarten bekannt. Es dürfte jedoch noch weit mehr geben, die bis heute noch nicht bestimmt wurden, vor allem in tropischen Gebieten wie dem Amazonas. Auch in der Schweiz lebt eine grosse Vielfalt an Bienenarten – darunter z. B. die Seidenbiene, die Sandbiene, die Pelzbiene oder die sogenannte Echte Biene. Sie ernähren sich von Pollen und Nektar und gehören deshalb zu den wichtigsten Bestäubern in der Schweiz – nicht nur von wilden Blumen und Pflanzen, sondern auch von Obst und Gemüse, das von Menschen angepflanzt wird.

Die Wildbienen sind für unsere Gesellschaft also sehr wichtig, sowohl für unsere Nahrungsmittelproduktion wie auch für eine grössere Biodiversität und damit für die Balance in unseren Ökosystemen. Heutzutage ist jedoch fast die Hälfte aller Wildbienen in der Schweiz vom Aussterben bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig. In erster Linie leiden die kleinen Tiere unter dem Verlust ihres Lebensraums. So sind z. B. viele Wildbienen Bodenbrüter und brauchen freie Sandflächen, um darin ihre Nester zu bauen. Auch Pestizide sind ein zunehmendes Problem für die Wildbienen, ebenso wie die Verdrängung durch Honigbienen. Denn je mehr Imkerinnen und Imker Honigbienenvölker halten, desto grösser wird die Konkurrenz um Nahrungsmittel unter den Bienen. Dies wurde in den letzten Jahren insbesondere in den Städten zum Problem, wie das SRF berichtet.

Was kann also gegen das Wildbienensterben unternommen werden? Am wichtigsten ist ein vielfältiges Angebot an Nistplätzen und Nahrung. Dafür braucht es in Gärten und an öffentlichen Orten ein grosses Angebot an Pflanzen, die von Frühling bis Herbst zu unterschiedlichen Zeiten blühen, damit immer Nahrung vorhanden ist. Als Nistplätze kommen unbenutzte Bodenflächen, Totholz, Mauern, Pflanzenstängeln und viele weitere in Frage. Für gewisse Wildbienenarten sind auch professionell produzierte Nisthilfen sinnvoll. Zahlreiche Tipps und Tricks dazu finden sich im Internet, beispielsweise auf bienen.ch oder auf wildbieneundpartner.ch.

Auftrag

  • Grafiken lesen und beschreiben

    a.) Lesen Sie den folgenden Beitrag zu Wildbienen.

    b.) Gehen Sie das Instrument «Grafiken lesen» durch. Lesen Sie die dazugehörigen Beispieltexte und Redemittel aufmerksam durch.

    c.) Beschreiben und interpretieren Sie die Grafik im Beitrag gemäss OVI. Nehmen Sie auch das Instrument «Redemittel für Vergleiche» zu Hilfe, um passende Sätze zu formulieren. Tipp: Der Text hilft Ihnen beim letzten Schritt, der Interpretation.

  • Schauen Sie sich die vier kurzen Filme auf der folgenden Seite an: https://wildbieneundpartner.ch/pages/tipps-und-tricks.

    a.) Welche vier Massnahmen, um Nistplätze für Wildbienen zu schaffen, werden beschrieben?

    b.) Überlegen Sie sich zu zweit, welche Massnahmen in der Umgebung Ihrer Schule umsetzbar wären.

    c.) Bereiten Sie mithilfe des Instruments «In 10 Schritten zur Präsentation» eine zehnminütige Präsentation vor, in der Sie Ihrer Klasse Ihre Ergebnisse vorstellen.