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Elon Musk und Twitter – Hat es sich bald ausgezwitschert?

Die Kommunikationsplattform Twitter steht seit Monaten in den Schlagzeilen. Nach der 44-Milliarden-Übernahme durch Elon Musk und dessen Umstellungen häuft sich die Kritik. Nicht wenige Beobachter*innen sehen durch die Sperrung kritischer Journalist*innen die Pressefreiheit in Gefahr. Das Chaos ist mittlerweile so gross, dass Musk nun von einem möglichen Rücktritt spricht.

Diese Nachricht sorgt Ende Oktober 2022 für grosses Aufsehen: Tesla-Chef und Milliardär Elon Musk hat den Kurznachrichtendienst Twitter gekauft – für sage und schreibe 44 Milliarden US-Dollar. Der Übernahme ist ein monatelanges Hin und Her vorausgegangen.

Bereits im April wurde publik, dass Musk (51) neu der grösste Twitter-Aktionär ist. Noch im gleichen Monat hiess es, dass er die Kommunikationsplattform komplett übernehmen möchte. Nachdem sich Twitter dagegen zuerst zur Wehr setzen wollte, einigte man sich schliesslich auf die genannte Summe. Musk liess die Übernahme im Mai jedoch zuerst ruhen und im Juli dann ganz platzen. Er begründet dies damit, dass Twitter ihm unzureichende Angaben zur Zahl von Spam- und Fake-Accounts gemacht habe. Twitter reichte daraufhin Klage ein und warf Musk Vertragsbruch vor. Erst kurz vor Prozessbeginn stimmte er dem Kauf doch noch zu.

Ruhig wurde es damit rund um Twitter aber nicht. Ganz im Gegenteil: Bereits kurz nachdem der Deal unter Dach und Fach war, berichteten amerikanische Medien, dass Elon Musk mehrere hochrangige Manager*innen bei Twitter entlassen hatte, darunter auch den bisherigen Firmenchef Parag Agrawal. Per Mail wurden zudem tausende Mitarbeitende über ihre Kündigung informiert. Von den ursprünglich 7500 Angestellten sollen mehr als zwei Drittel entlassen worden sein oder freiwillig gekündigt haben.

Musk stellte auch sonst einiges auf den Kopf. Sorgen bereiten dürfte dabei vor allem die Frage nach der Meinungs- und Pressefreiheit. So betonte der neue Chef zwar wiederholt, wie wichtig ihm selbst Meinungsfreiheit ist. Tatsächlich blieb aber gerade die Meinungsfreiheit bei Twitter zuletzt vermehrt auf der Strecke. So liess Elon Musk nicht nur die Konten von Nutzer*innen sperren, die sich über ihn lustig gemacht hatten, er sperrte auch jene von mehreren Journalist*innen, darunter solche von der New York Times und der Washington Post. Musk hatte ihnen fälschlicherweise vorgeworfen, Details über seinen Aufenthaltsort verraten zu haben. Nicht nur aus der Medienbranche, sondern auch von der EU-Kommission erntete er hierfür scharfe Kritik.

Die Journalist*innen sind zwar mittlerweile wieder entsperrt. Die Zweifel aber bleiben. Auch weil Twitter unter Musk nicht mehr gegen die Verbreitung von Fake News, also Falschinformationen etwa zur Corona-Pandemie, vorgeht. Weiter sind Kanäle wieder freigeschalten worden, die zuvor aufgrund von Rassismus, Antisemitismus oder der Verbreitung von rechten Verschwörungstheorien gesperrt worden sind. Was insofern kritisch zu betrachten ist, als Elon Musk in der Vergangenheit auf Twitter selbst rechtsextremes Gedankengut befördert hat.

Weil die Kritik an seinem Führungsstil nicht abreisst, hat er im Dezember die Nutzer darüber abstimmen lassen, ob er als Chef zurücktreten soll. Von den «nur» 17,5 Millionen Teilnehmenden haben sich 57,5 Prozent gegen ihn ausgesprochen. Woraufhin Musk angekündigt hat, abtreten zu wollen – jedoch nur, wenn sich ein*e Nachfolger*in finde.

Quellen:
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/musk-twitter-uebernahme-chronologie-100.html (Letzter Zugriff: 18.01.2023)
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/fuer-44-milliarden-dollar-die-uebernahme-ist-erfolgt-elon-musk-ist-neuer-twitter-chef (Letzter Zugriff: 18.01.2023)
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/twitter-vorgehen-corona-falschmeldungen-101.html (Letzter Zugriff: 18.01.2023)
https://www.rnd.de/medien/scharfe-kritik-an-elon-musk-twitter-sperrt-journalisten-accounts-J6RIWD676FGSPHFZ4M564NO36U.html (Letzter Zugriff: 18.01.2023)
https://www.deutschlandfunk.de/was-musk-mit-twitter-macht-kolumne-100.html (Letzter Zugriff: 18.01.2023)

Auftrag

  • Was befürchten viele Journalist*innen nach Musk’s Übernahme von Twitter?

  • Lesen Sie den Artikel «Was Meinungsfreiheit bedeutet – und was nicht» und beantworten sie folgende Fragen:

    a.) Was bedeutet Meinungsfreiheit und warum ist diese wichtig?
    b.) Gibt es trotz Meinungsfreiheit Aussagen, die bestraft werden können?
    c.) Seit wann ist in der Schweiz die Meinungsfreiheit rechtlich verankert?
    d.) Warum ist es schwierig, den Schutz von Meinungsfreiheit im Netz zu gewährleisten?

  • Fake News - zur Beantwortung der folgenden Fragen können Sie, falls nötig, diesen Beitrag zur Hilfe nehmen.

    a.) Was sind Fake News?
    b.) Wie können Sie Fake News erkennen?