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Steigende Krankenkassenprämien

2024 wird es höchstwahrscheinlich erneut zu einem Anstieg der Krankenkassenprämien kommen. Schätzungen zufolge dürften die Prämien im nächsten Jahr um sechs Prozent ansteigen. Warum werden die Prämien immer höher und was sollten Sie in Zeiten des sogenannten Prämienschocks unternehmen?

In diesem Jahr sind die Krankenkassenprämien in der Schweiz im Durchschnitt um gut 6 Prozent gestiegen. Für 2024 wird ein ähnlicher Anstieg prognostiziert. Zu einem stärkeren Kostenanstieg führen gemäss dem Online-Vergleichsdienst Comparis ein höherer Bürokratieaufwand, nicht lieferbare günstige Medikamente und mehr Psychotherapien.

Hinzu kommt: Weil die Reserven vieler Krankenversicherer bis Ende Jahr auf einem Minimum seien, könnten einige Kassen ihre Prämien im bevorstehenden Herbst laut Comparis sogar um über 10 Prozent erhöhen, um wieder Reserven bilden zu können.
Krankenkassen sind verpflichtet, Mindestreserven zu haben. Dies garantiert, dass die Kassen ihren Verpflichtungen (also dem Bezahlen der versicherten medizinischen Leistungen) auch in Jahren mit hohen Gesundheitskosten nachkommen können. Machen Krankenkassen Verluste, gleichen die Reserven diese aus. Nun waren aber die Krankenkassen in den Jahren vor den hohen Prämienerhöhungen politisch gezwungen, Teile ihrer Reserven abzubauen, um die Prämien möglichst tief zu halten. Deswegen fehlt vielen von ihnen aktuell das Reservepolster, um die jetzigen Kostenschwankungen abzufedern. Expert*innen sind sich sicher, dass ohne diesen erzwungenen Reserveabbau die Prämien in den Jahren 2023 und 2024 lediglich um 2,5 Prozent pro Jahr und Person gestiegen wären, da die Krankenkassen noch genügend Reserven hätten. Bereits für dieses Jahr gab es einen hohen Anstieg der Krankenkassenprämien: Die mittlere Monatsprämie beträgt 334.70 Franken, was einem Anstieg von 6,6 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Die mittlere Prämie für Erwachsene (397.20 Franken) und junge Erwachsene (279.90 Franken) erhöhte sich um 6,6 Prozent resp. 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diejenige für Kinder stieg um 5,5 Prozent auf 105.00 Franken.

Auch wenn ein erneuter Prämienanstieg unumgänglich ist, lohnt es sich, die eigene Situation zu überdenken und Vergleiche zu machen. Sie haben jeweils bis Ende November Zeit, Ihre Grundversicherung zu wechseln oder Ihr Versicherungsmodell anzupassen. In der Grundversicherung müssen die Krankenversicherer jede Person aufnehmen, alle müssen versichert sein.

Aufträge

Damit die Prämien wieder gesenkt werden könnten, müssten sich die Kosten im Gesundheitswesen reduzieren. Setzen Sie sich mit einigen möglichen Massnahmen zur Senkung der Gesundheitskosten auseinander:

  • Schauen Sie sich den Videobeitrag der Tagesschau (bis Minute 11.00) an und lösen Sie die folgenden Fragen:
    a) Mit welchen Massnahmen könnten die Gesundheitskosten laut BAG gesenkt werden?
    b) Warum ist gemäss Santésuisse das jetzige Anreizsystem falsch? Erklären Sie in diesem Zusammenhang den Begriff «Pauschaltarif».
    c) Warum würden diese Pauschalen das wirtschaftliche Verhalten der Leistungserbringer fördern?

    Ermitteln Sie Ihr Sparpotenzial bei den Krankenkassenprämien:

  • Sehen Sie in Ihren Unterlagen nach, wie hoch Ihre monatlichen Prämien sind. Vergleichen Sie diese miteinander.

  • Studieren Sie das Instrument «Krankenkassen-Vergleichsrechner».

  • Setzen Sie sich in der Gruppe zusammen und überlegen Sie sich, wo Sie persönlich bei der Krankenkasse sparen können: Wäre für nächstes Jahr eine Anpassung der Franchise sinnvoll? Lohnt sich ein Wechsel des Versicherungsmodells? Geben Sie einander Tipps anhand Ihres Vorwissens und Ihrer Erfahrungen.

  • Evtl. lohnt es sich für Sie, die Grundversicherung zu wechseln. Die Krankenversicherer haben bis Ende Oktober Zeit, um die Versicherten über die Prämien 2024 zu informieren. Vergleichen Sie bis dahin die Prämien der verschiedenen Anbieterinnen. Nutzen Sie dafür die im Instrument «Krankenkassen-Vergleichsrechner» unter Punkt 3 angegebenen Rechner.