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Der Sneaker – vom Turn- zum Trendschuh

Sneakers sind aus unserem (Alltags-)Leben nicht mehr wegzudenken. Anders als früher ist es heute üblich, Turnschuhe zu jeder Gelegenheit zu tragen, sei es in der Schule, im Betrieb, im Ausgang oder beim Vorstellungsgespräch. Der Turnschuh ist nicht nur salonfähig geworden, für einige ist er sogar Teil der Identität. Wie hat sich dieser Wandel vollzogen?

Die Geschichte der Turnschuhe begann 1839, als der US-amerikanische Wissenschaftler Charles Goodyear Gummi erfand. Goodyear fügte dafür dem erhitzten Kautschuk Schwefel hinzu, das Ergebnis war eine biegsame Masse, die sowohl wasserfest als auch formbar war. Einige Jahrzehnte später wurde dieser Vorgang auch auf Schuhe angewandt, was für widerstandsfähigere Sohlen sorgte.

Anfangs nur für den Sport entwickelt und vermarktet, gewannen Turnschuhe schnell an Bedeutung. Einer der bekanntesten Sneaker ist der «Chucks» der US-Firma Converse. Elvis Presley, Andy Warhol, aber auch Kamala Harris trugen das Modell von Converse. Dieses bekam seinen Namen vom Basketballspieler Chuck Taylor, der als Markenbotschafter für den Schuh in den 1920er Jahren eingesetzt wurde. Bis heute wurde das Modell über eine Milliarde Mal verkauft.Legendär auch der «Air Jordan»: Michael Jordan, auch ein Basketballer, trug den Schuh der Firma Nike Mitte der 1980er Jahre bei einem Spiel. Der rot-schwarze Schuh verstiess damals gegen die Liga-Regelung der NBA: Schuhe auf dem Platz mussten vorwiegend weiss sein. Diese Tatsache brachte dem «Air Jordan» sehr viel Aufmerksamkeit. Nike verstand es daraufhin gekonnt, den Schuh entsprechend zu vermarkten.

Apropos Vermarktung: Das Marketing bestimmt zum grössten Teil, welche Sneaker beliebt sind und sich gut verkaufen. Influencer*innen und bekannte Persönlichkeiten spielen dabei eine wichtige Rolle. Viele Menschen kaufen Sneaker, weil sie «cool» und «in» sind und von ihren Vorbildern getragen werden.

Aber nicht nur die Werbung, auch ein anderer Faktor spielt beim erfolgreichen Verkauf eine Rolle. Seit den 1980er-Jahren setzen die Unternehmen auf die künstliche Verknappung. Die Produktionsmenge, also das Angebot, wird bewusst tief gehalten. Was viele haben wollen, aber nicht viele haben können, gewinnt an Wert. Um diesen Ruf zu erhalten, verzichten die Hersteller absichtlich auf einen grossen Umsatz für ein bestimmtes Produkt. Die Glücklichen, die eines der begehrten Modelle kaufen können, tragen diese dann meist aber gar nicht, sondern verkaufen sie gleich wieder – Reselling wird dieses Phänomen genannt. Das lohnt sich, die Schuhe können für ein Mehrfaches des Kaufpreises wieder verkauft werden.

Der Sneakers-Markt ist inzwischen riesig. Das Datenportal Statista gibt an, dass der Umsatz von Sneakern, der in den letzten Jahren fast durchgehend gestiegen ist, 2022 weltweit knapp 70 Milliarden Euro betrug. Doch geht dieser Konsum noch lange so weiter? In Zeiten, in denen ein Leben mit möglichst wenig Besitz wieder mehr an Bedeutung gewinnt, ist es fraglich, wie viel Materialismus es künftig noch verträgt.

Auftrag

  • Lesen Sie das Interview mit Sergio Muster, dem Mitbegründer der Messe «Sneakerness».

  • Definieren Sie mithilfe des Instruments «offene und geschlossene Fragen» zwei offene und zwei geschlossene Fragen aus dem Interview.

  • Lesen Sie im Instrument «Adressierte Einleitung + W-Frage» den Abschnitt A. Formulieren Sie für zwei Fragen aus dem Interview eine adressierte Einleitung.

  • Lesen Sie im Instrument «Adressierte Einleitung + W-Frage» den Abschnitt B. Gestalten Sie für zwei Fragen aus dem Interview Übergänge zur nächsten Frage.

  • Interviewen Sie sich gegenseitig zum Thema Sneaker. Formulieren Sie eine geschlossene und mind. vier offene Fragen. Ziel ist es, mehr zu den Sneaker-Vorlieben Ihres Gegenübers zu erfahren.

    • Gehen Sie im Interview auf die Themen aus dem Text ein. Sie können sich auch an den Fragen aus dem Interview mit Sergio Muster orientieren.
    • Haken Sie nach, wenn Sie von dem/der Interviewpartner/in zu wenig Infos bekommen. Wie das funktioniert, sehen Sie im Abschnitt C im Instrument «Adressierte Einleitung + W-Frage».
    • Nehmen Sie das Interview mit dem Smartphone auf.

  • Verschriftlichen Sie das Interview mithilfe der Abschnitte A und B im Instrument «Adressierte Einleitung + W-Frage».