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Neue Banknoten braucht das Land

Die Schweiz bekommt neue Banknoten. Das hat kürzlich die Schweizerische Nationalbank bekanntgegeben. Um die neue Banknotenserie frühestens Anfang der 2030er-Jahre in Umlauf bringen zu können, wird schon kommendes Jahr ein Wettbewerb für die Gestaltung der neuen Noten durchgeführt. Schliesslich sind schön gestaltete Geldscheine auch ein sichtbares Zeichen des Wohlstands eines Landes. Doch ist Bargeld in einer Welt, in der digitale Zahlungsmittel immer wichtiger werden, überhaupt noch zeitgemäss? Sollte es abgeschafft werden? Und was sagen die neuen Banknoten über unser Land aus?

Die Banknoten seien die Visitenkarte unseres Landes, meinte kürzlich Nationalbankpräsident Martin Schlegel anlässlich einer Medienkonferenz. Und zu einer solchen Visitenkarte, so könnte man daraus schlussfolgern, sollte immer gut Sorge getragen werden. Das tut die Schweizerische Nationalbank (SNB) nun, indem sie eine neue Banknotenserie entwickeln lässt. Für die neuen Noten, die frühestens Anfang der 2030er-Jahre in Umlauf kommen, wird von Februar bis Juli 2025 ein Gestaltungswettbewerb durchgeführt. Die Gewinnerin oder der Gewinner des Wettbewerbs soll im Herbst 2026 bekanntgegeben werden.

Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass zwischen 2016 und 2019 die letzte Notenserie eingeführt worden ist. Stimmt mit den aktuellen Noten also etwas nicht? Die Antwort lautet Nein. Unsere Noten sind gemäss der SNB immer noch sehr fälschungssicher. Damit das auch in Zukunft so bleibt, muss nun aber eine neue Serie aufgegleist werden. Denn die aktuellen Noten haben schon jetzt etwa die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht. Tatsächlich braucht es alle 15 bis 20 Jahre eine neue Serie. Die Neukonzeption nimmt viel Zeit in Anspruch, weil etwa das Design der Noten immer wieder angepasst werden muss. Vor allem ist es aufwändig, die Sicherheitsmerkmale in die Noten einzubauen. Dies führt dazu, dass der Herstellungsprozess, der unter strengster Geheimhaltung ablaufen muss, schnell mal zehn Jahre dauern kann. Die SNB rechnet damit, dass die Einführung der neuen Noten einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten wird.

Für die neue Serie hat sich die Nationalbank erneut dagegen entschieden, bekannte Persönlichkeiten auf den Geldscheinen abzubilden, so wie das früher der Fall war. Stattdessen greift die SNB das Thema «Die Schweiz und ihre Höhenlagen» auf und widmet die neue Banknotenserie der einzigartigen Topografie der Schweiz: Für die 10-Franken-Note sind die Tiefenlagen, für die 20-Franken-Note das Mittelland, für die 50-Franken-Note der Jura und für die 100-Franken-Note die Voralpen vorgesehen. Weiter wird die 200-Franken-Note für das Gebirge und die 1000-Franken-Note für das Hochgebirge stehen.

Die Stückelung der Noten bleibt somit gleich wie bisher. Die Schweizer Bevölkerung ist gemäss repräsentativen Umfragen der SNB mit den aktuellen Geldwerten zufrieden. Auch an der 1000er-Note wird nicht gerüttelt: Obwohl kaum ein Schweizer oder eine Schweizerin mit einer 1000-Franken-Note bezahlt, sind von ihr die meisten Noten im Umlauf. Rund die Hälfte des wertmässigen Bargeldumlaufs besteht aus der wertvollsten Banknote. Auch an der bisherigen Farbgebung wird festgehalten. Seitens der SNB heisst es, dass die Bevölkerung sich daran gewöhnt habe und die Farben sich bewährt hätten.

Die Bevölkerung hat sich aber nicht nur an die Farbe der Noten, sondern über die Jahre hinweg auch immer stärker ans bargeldlose Bezahlen mit Bankkarten und Systemen wie Twint gewöhnt. Wie wichtig und zeitgemäss ist Bargeld überhaupt noch? Die Nutzung von Bargeld in der Schweiz geniesse nach wie vor einen hohen Stellenwert, meint Nationalbankpräsident Martin Schlegel. Weiterhin werde rund jede dritte Zahlung mit Bargeld getätigt. Die Vorteile liegen für Schlegel auf der Hand: Bargeld ist für alle Menschen zugänglich, einfach zu nutzen und benötigt weder Strom noch andere Geräte, um zu funktionieren. Auch wenn die digitalen Zahlungsmittel auf dem Vormarsch seien, würden im Vergleich zum Ausland überdurchschnittlich viele Schweizerinnen und Schweizer mit Bargeld bezahlen, lässt der SNB-Präsident wissen. Solange es eine Nachfrage danach gebe, werde die Nationalbank Bargeld herausgeben.

Solange etwas noch gefragt ist – so könnte man daraus schliessen –, solange ist es auch weiterhin noch zeitgemäss. Die aktuelle Tendenz, dass immer mehr Menschen mit elektronischen Mitteln bezahlen, würde dem widersprechen, nicht nur in der Schweiz. Eine Abschaffung des Bargelds steht jedoch gemäss der SNB aktuell nicht zur Debatte. Martin Schlegel: «Schliesslich heisst die Nationalbank auch Notenbank. Es ist unser Produkt und wir sind stolz darauf.»

Auftrag

  • Testen Sie Ihr Wissen über die Schweizer Banknoten:

    • Welche Schweizer Banknoten gibt es und was ist darauf zu sehen? Tauschen Sie sich zu viert aus.
    • Beantworten Sie die Fragen im SRF-Quiz zum Thema Banknoten.
  • Setzen Sie sich mit den Zahlungsmethoden auseinander:

    • Beschreiben Sie in wenigen Sätzen eine Einkaufssituation, in der Sie mit einer Banknote bezahlt haben. Aus welchem Grund haben Sie in der Situation bar bezahlt? Was war Ihr Vorteil?
    • Tragen Sie zu zweit zusammen, welche Vor- und Nachteile die Zahlung mit Bargeld resp. mit der Karte haben. Tauschen Sie sich auch darüber aus, welche Zahlungsmittel Sie am häufigsten benutzen. Halten Sie Ihre Erkenntnisse zum Thema schriftlich fest.
  • Seien Sie kreativ! Sie wollen am Gestaltungswettbewerb für die neue Banknotenserie teilnehmen:

    • Lesen Sie im News-Artikel noch einmal nach, welches die Gestaltungsvorgaben (Farbe, Thema) für die verschiedenen Notenwerte sind. Wählen Sie jene Note der Serie aus, die Sie gestalten wollen.
    • Sammeln Sie Ihre Gestaltungsideen zum Thema in einer Mindmap.
    • Erstellen Sie einen Entwurf Ihrer Banknote, den Sie der Klasse präsentieren können. Skizzieren Sie Ihre Idee auf Papier oder digital. Es steht Ihnen frei, digitale Gestaltungstools und KI-Bildgeneratoren zu nutzen.
    • Präsentieren Sie Ihren Entwurf der Klasse. Erläutern Sie, warum Sie sich für diesen Notenwert entschieden haben und was Sie mit der Gestaltung ausdrücken wollen. Gehen Sie ebenfalls auf Schwierigkeiten ein, die Sie angetroffen haben.
    • Falls Sie KI benutzt haben: Dokumentieren Sie Ihre Prompts.

Hinweise für die Arbeit mit KI-Bildgeneratoren:

  • Mögliche KI-Bildgeneratoren, die kostenlos genutzt werden können, sind DeepAI (ohne Anmeldung) und Leonardo (mit Anmeldung, beschränkte Anzahl Credits pro Tag). Beachten Sie, dass die erstellten Bilder öffentlich sind.
  • Formulieren Sie genaue Gestaltungsanweisungen mithilfe Ihrer Mindmap: Welche Elemente sollen auf der Vorderseite und welche auf der Rückseite abgebildet sein? Welche Farben sollen verwendet werden? Wie ist der Stil?
  • Verändern Sie Ihre Anweisungen, um Varianten auszuprobieren und Ihrer Vorstellung immer näher zu kommen.
  • Bedenken Sie, dass die Gestaltungsmöglichkeiten in den kostenlosen Versionen eingeschränkt sind. Nutzen Sie das generierte Bild als Grundlage und machen Sie bei Bedarf «von Hand» weiter.
  • Deklarieren Sie immer, welche Inhalte mit KI erstellt wurden.